Hört die Signale
Diese Arbeit beschäftigt sich mit dem uns einzigen bekannten Widerstand der
Studierenden der Akademie für Bildende Künste Dresden gegen das NS
Regime. Kurz nach der Machtübernahme der Nazis wurden an der Dresdner
Kunstakademie am 8. März 1933 Feierlichkeiten abgehalten und sogleich
die Hakenkreuz-Flaggen auf der Brühlschen Terrasse gehisst. Das Horst-Wessel-Lied
schloss die Feier ab. Einen Tag später, am 9. März 1933, fand dasselbe Spektakel an der
Kunstgewerbeakademie in der Güntzstraße statt – allerdings unter
Protest. Von 14 Studierenden und 2 Ehemaligen ist bekannt, dass sie auf
der Treppe vor der Feierlichkeit ihre Stimmen erhoben und die
Internationale gesungen haben. Später mussten sich einige der
widerständigen Studierenden mit einer Unterschrift von ihrer Tat
distanzieren.
Entstanden ist das Werk im Rahmen des Recherche- und Ausstellungsseminar
„Geschichte und Widerstand (neu-)schreiben: Die HfBK im Jahr 1933“ von
Friederike Sigler und Irène Melix und der dazugehörigen Ausstellung
„Hört die Signale“. Für die Ausstellung wurde das Lied „Die
Internationale“ von den heutigen Studierenden wieder gesungen und
aufgenommen, diese Aufnahmen waren über den Ausstellungszeitraum an zwei
Treppen in der Hochschule zu hören, dem Originalschauplatz auf der
Güntzstraße und der Treppe zur Ausstellung auf der Brühlschen Terassse.
Die Unterschriften der historischen Sängerinnnen sind überliefert und
wurden auf den Treppen angebracht. Sie haben mit ihrem Mut, mit den
Boden bereitet auf dem wir heute stehen.
In Zusammenarbeit mit Maria Heidler